Worauf muss ich beim Sanieren der eigenen vier Wände achten? Kann ich eine Förderung beantragen? Wer seine eigenen vier Wände nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes sanieren möchte, sollte sich von Fachleuten beraten lassen. Soll das Vorhaben staatlich gefördert werden, ist dies sogar Pflicht. „Für die staatliche Förderung muss zwingend ein Energieberater aus der Energieeffizienz-Expertenliste beauftragt werden“, erklärt Thomas Billmann, Modernisierungsberater bei Schwäbisch Hall.
Welche Experten bei einer Sanierung helfen können:
1. Modernisierungsberater: Überblick verschaffen
Ein Modernisierungsberater hilft nicht nur, den aktuellen Zustand der Immobilie zu ermitteln und davon den Sanierungsbedarf sowie Optimierungspotenziale abzuleiten, sondern gibt auch Empfehlungen für sinnvolle Maßnahmen. Dabei berät er rund um Themen wie Bauvorschriften, Materialauswahl oder technische Ausstattung. Ziel: den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie steigern. Ausgehend vom Ist-Zustand der Immobilie erarbeitet der Experte individuelle Empfehlungen, die die Bedürfnisse des Eigentümers und den langfristigen finanziellen und energetischen Nutzen berücksichtigen.
2. Energieberater: Individuelle Beratung vor Ort
Bei Bedarf kann der Modernisierungsberater einen Energieberater hinzuziehen. Dieser ergänzt die Empfehlungen des Modernisierungsberaters um konkrete Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs, deren Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten. Er kann auch direkt Maßnahmenpakete zusammenstellen, die der Staat bezuschusst, und Antragsstellungen, zum Beispiel bei der KfW-Bank, übernehmen. Im Anschluss an die Energieberatung erhält der Besitzer einen Energieausweis für sein Haus sowie einen Beratungsbericht und einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).
3. Architekt: Sanierung im Detail planen
Die Ausführung des Sanierungsvorhabens koordiniert ein Architekt. Seine Planung beinhaltet die einzelnen Arbeitsschritte und dient als Grundlage für die am Bau beteiligten Gewerke. Er überwacht die ordnungsgemäße Durchführung der energetischen Maßnahmen, übernimmt die Koordination aller beteiligten Firmen vor Ort, kontrolliert und protokolliert die Qualität der Ausführung Und nimmt die erbrachten Leistungen ab.
4. Handwerker: Sanierung fachgerecht durchführen
Während kleinere Sanierungsmaßnahmen in Eigenregie durchgeführt werden können, sollten alle aufwändigeren Arbeiten an einen qualifizierten Fachbetrieb vergeben werden. Eine fachgerechte Ausführung sichert die gewünschte Energieeinsparung und verhindert spätere Bauschäden durch fehlerhafte Arbeiten. Bei einer Sanierung sollten Elektriker für alle Arbeiten rund um die Elektroinstallation hinzugezogen werden – ebenso Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker für die Installation oder Sanierung der entsprechenden Anlagen und Maler bzw. Lackierer bei Innen- und Außenanstrichen sowie Putzarbeiten.
„Sanierer sollten auf jeden Fall für alle geplanten Maßnahmen mindestens drei Vergleichsangebote einholen. Wichtig ist, dass der darin Leistungsumfang genau definiert und eingehalten wird“, erklärt der Modernisierungsberater von Schwäbisch Hall.
5. Sachverständiger: Ansprechpartner für spezielle Sanierungsfragen
Ein Sachverständiger ist immer dann der richtige Ansprechpartner, wenn ein spezielles Problem durch eine Sanierung behoben werden soll – zum Beispiel ein feuchter Keller, Schimmelbefall oder Schadstoffe in den Wohnräumen. Sachverständige sind Spezialisten für das jeweilige Problem und können Hausbesitzer zu Sanierungslösungen und bewährten Produkten beraten. Oft haben sie auch Kontakte zu erfahrenen Sanierungsbetrieben.
Die genannten Informationen wurden im Februar 2024 nach bestem Wissen sorgfältig recherchiert. Eine Haftung jeglicher Art ist dennoch ausgeschlossen.