Die Mietspiegelpflicht wird ab dem Sommer für alle Städte mit über 50.000 Einwohnern gelten. Damit sollen Mieter künftig vor willkürlichen Mieterhöhungen geschützt werden.
Der Mietspiegel dient zur ortsüblichen Vergleichsmiete und zur Berechnung des Maximums einer erlaubten Höchstmiete. Ab dem 1. Juli 2022 wird deshalb für mehrere Kommunen in Hessen die Erstellung eines Mietspiegels verpflichtend. Die genaue Umsetzung dieser Pflicht wird dabei aktuell im Landtag in Wiesbaden diskutiert.
Derzeit haben nur die großen Städte in Hessen einen sogenannten qualifizierten Mietspiegel, der über die aktuellen gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht. Die wissenschaftlich fundierten Datenerhebungen ermöglichen damit eine qualifizierte Einschätzung der Vergleichsmiete und einen Schutz der Verbraucher vor einer überhöhten Miete. Für den Mietspiegel gilt nach wie vor, dass er nach zwei Jahren aktualisiert werden muss, um die Datengrundlage möglichst aktuell zu halten.
Kritik am Mietspiegel
Der Mietspiegel wird anhand Neuvertragsmieten und Bestandsmieten berechnet, um sowohl die Interessen der Mieter als auch die der Vermieter zu berücksichtigen. Der Zeitraum der Aktualisierung des Mietspiegels ist vor dem Hintergrund von rasant steigenden Mieten entscheidend: Je öfter der Mietspiegel aktualisiert wird, desto schneller passt er sich dem steigenden Mietniveau an und desto höher kann die Miete zu Gunsten der Vermieter ausfallen. Umgekehrt führt eine längere Zeitspanne zwischen den Aktualisierungen dazu, dass die Mietpreise länger auf niedrigerem Niveau bleiben und die Haushaltskasse der Mieter schonen. Spannend ist deswegen überdies die anhaltende Diskussion darüber, ob der Betrachtungszeitraum der Mietspiegel mit sechs Jahren oder vier Jahren angesetzt wird – und damit eine kontinuierliche Anpassung der Mieten auf das steigende Niveau ermöglicht wird oder der Effekt der Mieterhöhung erst zu einem späteren Zeitpunkt eintritt.
Der aktuelle Mietspiegel für Frankfurt am Main ist auf der Webseite der Stadt zu finden. Ihre ortsübliche Vergleichsmiete können Sie sich mit dem Mietspiegel-Rechner der Stadt Frankfurt am Main berechnen lassen.